Die Göttin
Das bekannte Unglück ist oft bequemer als das unbekannte Glück.

Du bleibst nicht aus Liebe – du bleibst aus Angst.

Fangen wir mal ganz simpel an: Bist du glücklich in deiner Beziehung? Wenn du jetzt nicht ohne Zögern „Ja!“ sagst, dann ist das hier für dich.
Seit meiner eigenen Trennung und dem Kontakt mit neuen Menschen habe ich etwas erschreckend Deutliches festgestellt: So viele sind unglücklich in ihrer Beziehung. Da fehlt was. Nähe. Ehrlichkeit. Tiefe. Mut. Und rate mal, was passiert? Die Fremdgehrate steigt.
Ich weiß es – ich war die Affäre. Die dritte Person. Die moralisch Verwerfliche.
Und trotzdem habe ich jedes Mal dieselbe Frage gestellt: Warum bleibst du?
Warum bleiben Menschen lieber in toten Beziehungen, betrügen, lügen, verlieren jegliches Vertrauen – anstatt einfach ehrlich zu sein?
Warum sprichst du nicht aus, was du brauchst? Warum gehst du nicht? Wie kannst du freiwillig in einem Leben bleiben, das dich klein hält? Und damit nicht nur dich, sondern auch deinen Partner um wahres Glück bringen?
Es ist okay, wenn eine Beziehung endet. Es ist kein Scheitern. Es ist Veränderung. Zwei Menschen dürfen sich auseinander entwickeln. Nicht jede Geschichte braucht ein „für immer“. Manchmal reicht ein „bis hierhin war es richtig“. Also – wovor hast du Angst? Ist es der Umbruch? Die Einsamkeit? Die Angst davor, was andere sagen? Die Angst, dein Leben neu aufzubauen?
Ja, es wird hart. Es wird wehtun. Du wirst Nächte haben, in denen du zweifelst. Du wirst dich leer fühlen. Aber weißt du, was du dafür bekommst? Dich selbst. Deine Wahrheit. Deine Freiheit. Wachstum beginnt nicht im Licht. Wachstum beginnt im Dunkeln. Am Boden. Ganz unten. Und erst da – wenn nichts mehr bleibt außer dir selbst – wächst du. Richtig. Echt. Authentisch.
Ich verstehe, warum du dich lieber festhältst. Warum du dir einredest, es ginge schon irgendwie. Aber willst du das wirklich? Ein „irgendwie“? Ein Leben, das „aushaltbar“ ist? Ein Alltag, in dem du funktionierst, aber nicht fühlst? Ein Beziehungsstatus, der nichts mit Verbindung zu tun hat?
Und jetzt kommt der schmerzhafte Teil:
Wenn für dich die Beziehung vorbei ist – dann ist sie auch für deinen Partner nicht mehr die richtige.
Denn die richtige Beziehung braucht zwei Menschen, die wirklich da sind. Nicht einer mit halbem Herz und der andere im Nebel. Menschen begleiten dich manchmal nur für ein Kapitel. Und das ist okay. Wir müssen aufhören, an „für immer“ zu glauben, wenn das „solange wir uns gut tun“ schon längst vorbei ist. Ja, es tut weh, sich einzugestehen, dass man sich geirrt hat. Dass das, was man für Liebe hielt, vielleicht Gewohnheit war. Oder Angst. Oder Selbstbetrug. Aber hör auf, dich zu zerdenken. Hör auf, das „was wäre wenn“ durchzuspielen. Dein Kopf lügt. Dein Herz nicht.
Du weißt längst, ob du noch richtig bist.
Sei mutig. Steh für dein Glück ein. Sag die Wahrheit. Auch wenn sie unbequem ist.
Du bist es dir selbst schuldig.
Denn bequem ist gefährlich. Bequem hält dich klein. Bequem lässt dich still stehen. Und jetzt frage ich dich nochmal: Wie kannst du lieber unglücklich bleiben und das Glück – deins UND seins – verhindern, nur weil du Angst vor Veränderung hast? Denn eins ist sicher: Wenn du dein Glück hintenrum suchst, wird es hässlich. Feige. Und irgendwann liegt der ganze Scherbenhaufen direkt vor deinen Füßen – und du musst dich dem stellen. Unkontrolliert. Unvorbereitet.
Aber du kannst vorher entscheiden. Du kannst aufrecht gehen. Klar. Ehrlich. Stark.
Also frage ich dich jetzt – willst du mutig und glücklich sein oder feige und bequem?

Wer hier schreibt?
Ich – Ronja Amelie.
Mama, Mentorin, Freigeist. Ich schreibe hier ehrlich, direkt und mitten aus dem Leben. Über das Frau-Sein, das Mutter-Sein, das Ich-Sein – und über all die verrückten, wundervollen und manchmal schmerzhaften Zwischenräume dazwischen.
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