Die Göttin

Ja, ich mache es mir selbst – und das mit Hingabe

20. Juni 2025

Ich sag’s jetzt einfach: Ich masturbiere.

Ja, ich masturbiere. Regelmäßig. Mit Händen, Toys, Audio, manchmal mit Porno. Nicht, weil ich verzweifelt bin. Sondern weil ich klug bin. Denn mal ehrlich: Warum sollte ich auf jemand warten, der mich vielleicht zum Höhepunkt bringt, wenn ich genau weiß, wie ich da in wenigen Minuten (oder Stunden, je nach Laune) hinkomme? Ich kann’s. Ich mach’s. Und ich steh drauf.


Warum ist das eigentlich immer noch so ein Aufreger?


Ich kann in der Drogerie ein Dildo-förmiges Gesichtsserum kaufen, aber wehe, ich sage offen, dass ich mir einfach gern einen runterhole. Sobald eine Frau laut „Masturbation“ sagt, zucken Leute zusammen wie beim Wort „Durchfall“. Newsflash: Beides gehört zum Leben.

Masturbation ist für mich nicht Plan B. Es ist Plan Göttin.

Ich brauche keinen Mann für einen Orgasmus. Ich brauche auch keinen Mondzyklus, keine Chakren oder zehn Affirmationen. Ich brauche: mich. Weil ich’s kann.


Ich masturbiere, weil ich mich liebe. Nicht, weil ich niemanden hab.


Und sorry, aber: Wer MIR erzählt, Selbstbefriedigung sei „traurig“, dem empfehle ich dringend eine kleine Solo-Session mit gutem Gleitgel und offenem Geist. Denn weißt du, was wirklich traurig ist Wenn Frauen jahrzehntelang auf die große Lust von außen warten – und dabei nie rausfinden, wie sie sich selbst entzünden können. Also ich warte nicht mehr. 

Ich komme dann, wenn ich will. Nicht, wenn jemand fragt: „Bist du gekommen?“


Ich muss nichts vorspielen. Ich komme nicht aus Höflichkeit. Ich komme, weil ich verdammt nochmal weiß, wie ich funktioniere. Und genau deshalb ist das Ganze nicht nur geil – es ist politisch. Denn eine Frau, die sich selbst befriedigt, lässt sich nicht kleinhalten. Die hat ihre Power nicht zwischen den Beinen verloren, sondern genau da wiedergefunden.


Die Welt braucht mehr Frauen, die’s sich selbst machen.


Weniger Shame. Mehr Schub. Weniger Pornofilter. Mehr echte, feuchte, lustvolle Realität.

Weniger „bin ich zu viel?“ – mehr „warte kurz, ich vibriere gerade mit 180 bpm“. Du brauchst keine Erlaubnis. Kein Date. Keine perfekte Rasur. Du brauchst: Neugier. Finger. Und die Erlaubnis, dir selbst zu gehören. Also ja – ich mache es mir selbst. Mit Hingabe. Mit Humor. Mit ganzem Körper.


Und wenn du jetzt denkst: „Wow, sagt sie das wirklich?“ Dann sag ich: Ja. Ich sag das. Ich fühl das. Ich leb das. Ich steh drauf. Und ich schreib drüber.

Denn solange Frauen ihre Lust hinter Scham verstecken, bleibt die Welt verdammt nochmal eine traurige Veranstaltung. Also hier ist deine Einladung: Mach’s dir. Richtig. Nicht, weil du musst. Sondern weil du endlich darfst. Weil du weißt, was du wert bist. Weil du Lust hast. Weil du lebst.


Also nochmal: Ja, ich masturbiere. Und wenn dich das triggert, dann gut. Dann funktioniert’s.


Denn weißt du was? Wenn eine Frau offen über ihre Lust spricht, zeigt das nicht ihre Schwäche – sondern dein Unbehagen. Wenn du errötest, innerlich zuckst oder denkst „Das sagt sie jetzt nicht wirklich“ – frag dich nicht, was mit mir nicht stimmt. Frag dich, was dir fehlt.

Ich hab keine Lust mehr, meine Lust zu erklären. Oder kleinzuhalten, damit sich niemand gestört fühlt. Ich bin nicht zu laut, zu viel, zu direkt. Ich bin wach. Ich bin geil. Ich bin frei.


Und wenn du das auch willst – dann hör auf, auf irgendein „Go“ zu warten. Hol’s dir selbst. Richtig. Heute. Ohne Scham, ohne Sorry, ohne Kompromiss.

Denn ganz ehrlich: Selbstbefriedigung ist keine Ersatzhandlung. Sie ist Selbstermächtigung.


Und wer das nicht checkt, darf gern weiter in der Netflix-Doku über weibliche Unterdrückung weinen – ich vibriere währenddessen einfach schon.

Wer hier schreibt?

Ich – Ronja Amelie.

Mama, Mentorin, Freigeist. Ich schreibe hier ehrlich, direkt und mitten aus dem Leben. Über das Frau-Sein, das Mutter-Sein, das Ich-Sein – und über all die verrückten, wundervollen und manchmal schmerzhaften Zwischenräume dazwischen.

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