Die Göttin
Wo das Herz entscheidet: Mein Leben als Gefühlsmensch

Ich bin kein Kopfmensch. Nicht mehr. Ich bin Herz. Bauch. Gefühl.
Und manchmal – pures Chaos.

Ich habe mich ganz bewusst dafür entschieden, den Weg vom Kopf zurück ins Herz zu gehen.
Denn ich war lange Zeit nur im Denken unterwegs. Jede Entscheidung, die ich traf, war logisch begründet, rational abgewogen.
Und wohin hat mich dieses Denken gebracht? Sicher nicht dorthin, wo mein Herz mich hingeführt hätte. Sicher nicht auf einen Weg, der mich wirklich erfüllt hat.
Erst als ich begann, mich von meiner Intuition und meinem Gefühl führen zu lassen, spürte ich echte Freiheit.
Und ja – sie hat mich befreit. Und ja – manchmal hat sie mich auch kräftig in die Scheiße geritten. Aber es ist mein Weg.
Ein Weg, der nicht von Strategien, sondern von Sehnsucht getragen wird. Ein Weg, der mich lebendig macht. Ein Weg, der von meinen Träumen, meinem Herzen und meiner tiefsten Wahrheit bestimmt wird.
Klingt romantisch? Vielleicht. Aber es ist vor allem: echt.
Wie alles im Leben hat auch das Dasein als Gefühlsmensch seine hellen und dunklen Seiten. Lass mich dir zeigen, was ich meine – beginnen wir mit dem, was ich als Geschenk empfinde:
1. Emotionale Resonanz als Lebenssinn
Ich lebe nicht nur „mit“ Emotionen – ich lebe „durch“ sie. Ich erlebe das Leben intensiver, farbiger, sinnlicher. In einer Welt, die oft nach Effizienz, Logik und Rationalität schreit, bringe ich Tiefe und Bedeutung ins Alltägliche – und spüre, wo echte Verbindung möglich ist.
2. Unbewusstes Wissen nutzen
Intuition ist kein „esoterisches Bauchgefühl“, sondern tieferliegendes Erfahrungswissen, das sich nonverbal ausdrückt. Ich zapfe dieses Wissen an, ohne es rational zerlegen zu müssen – ich „weiß“, bevor ich „denke“.
3. Emotionalität als Form von Mut
In einer Welt, die Coolness, Kontrolle und Objektivität feiert, erfordert es Mut, emotional zu sein – Gefühle zu zeigen, sich berühren lassen, verletzlich zu sein. Ich trage diesen Mut - ich spreche und lebe meine Wahrheit.
4. Schöpferkraft
Durch die Grenzenlosigkeit entsteht schöpferisches Denken – und schafft Räume, in denen Neues entstehen kann.
5. Beziehungen auf tiefer Seelenebene
Ich kommuniziere zwischen den Zeilen. Ich lese Atmosphären, Tonfall, Körpersprache. Ich nehmen unausgesprochene Spannungen wahr – und reagieren darauf, bevor andere sie überhaupt registrieren.
Diese Gaben formen mein Leben. Sie schenken mir ein Gefühl von Weite. Von Möglichkeiten. Von Selbstermächtigung. Ich gestalte mir mein Leben nach meinen inneren Werten – und kann mich gleichzeitig schützen vor dem, was mir nicht guttut.
Natürlich gibt es auch andere Seiten. Schattenseiten. Ich nenne sie lieber Herausforderungen – denn in jeder liegt auch ein Samen von Wachstum. Und mal ehrlich: Reine Nachteile? Die gibt es doch gar nicht ;)
1. Verzerrte Realität durch emotionale Wahrnehmung
Meine Gefühle färben mein Erleben – und ich vertraue dieser Färbung oft bedingungslos. Was objektiv nur Unsicherheit ist, fühlt sich für mich an wie Ablehnung oder sogar Verlust. Ich interpretiere, spüre, fühle – aber ich irre mich auch. Und das tut manchmal weh.
2. Erschöpfung durch ständige Tiefe
Ich bin immer „on“. Meine Antennen sind wach, selbst in scheinbar banalen Situationen. Ich erkenne die Intention hinter Worten, das Unausgesprochene in Gesten. Und das ist auf Dauer ermüdend. Eigentlich müsste ich mich regelmäßig zurückziehen – aber als Mama, mit all meinen Verantwortungen, ist das oft schwer umsetzbar.
3. Schwierigkeit, Hilfe anzunehmen
Ich sehe mein Gegenüber. Nicht nur äußerlich. Ich nehme oft unbewusst seine Lasten wahr. Und gerade deshalb fällt es mir schwer, selbst um Hilfe zu bitten. Ich will niemandem „zur Last fallen“. Also trage ich vieles allein – auch wenn ich es nicht müsste.
4. Impulsivität
Meine Impulse sind stark. Manchmal grandios, manchmal völlig daneben. Ich treffe Entscheidungen spontan – und färbe mir zum Beispiel plötzlich die Haare, ohne darüber nachzudenken. Zum Glück meistens harmlos. Aber eben nicht immer durchdacht.
5. Ungeduld
Wenn ich innerlich Klarheit spüre, will ich sofort handeln. Ich kann kaum warten, will umsetzen, verändern, losgehen – jetzt. Doch das Leben funktioniert nicht immer in Echtzeit. Und wenn äußere Umstände nicht mithalten, werde ich frustriert. Ungeduldig. Manchmal sogar wütend auf das Tempo der Welt.
Ich liebe meine Art zu denken und zu fühlen. Auch wenn ich mir manchmal in unserer Gesellschaft vorkomme wie eine Außerirdische, fühlt sich mein Weg den ich gehe richtig an. Es ist mein Weg, egal wie abwegig dieser oft für andere scheint. Schlussendlich ist es nur wichtig, dass ich im reinen bin mit jedem Schritt den ich gehe und mit jeder Entscheidung die ich treffe und dementsprechend auch die Konsequenzen trage und auch die Früchte ernte.
Ich bin dankbar und verdammt stolz darauf, dass mich mein Herz und meine Intuition führen. Sie leiten mich.
Denn mal ehrlich, wenn mein Herz nicht weiß, was gut für mich ist, wer oder was denn dann?

Wer hier schreibt?
Ich – Ronja Amelie.
Mama, Mentorin, Freigeist. Ich schreibe hier ehrlich, direkt und mitten aus dem Leben. Über das Frau-Sein, das Mutter-Sein, das Ich-Sein – und über all die verrückten, wundervollen und manchmal schmerzhaften Zwischenräume dazwischen.
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