Die Göttin

Bodycount ist kein Spiel – es ist ein energetischer Vertrag

1. Mai 2025

"Bodycount: Jeder Akt ein Daten-Download – und am Ende fragst du dich, warum du dich selbst nicht mehr spürst und warum du dich scheiße fühlst"

„Wie hoch ist dein Bodycount?“ Eine Frage, die mittlerweile beim Kennenlernen so normalisiert daherkommt wie „Was machst du beruflich?“ – als würde sie dich definieren. Als wäre sie ein Maßstab für deinen Wert, deine „Erfahrung“, deine Attraktivität. Oder schlimmer: deine „Verdorbenheit“.


Mal ehrlich: Allein das Wort ist schon krank. Bodycount. Klingt nach Ego-Shooter, nach Leichen zählen im Kriegsgebiet – und genau daher kommt es auch. Ursprünglich militärischer Slang für: Wie viele Körper hast du „erledigt“? Und wir tun so, als sei das ein spaßiger Smalltalk-Opener.

Aber hey, wir reden hier nicht über tote Körper, oder? Sondern über Sex. Über Verbindung. Über die intimste Schnittstelle zwischen zwei Menschen. Und wenn du jetzt denkst: „Ach komm, ist doch nur Sex“ – dann lies weiter.


Denn was beim Sex passiert, ist weit mehr als Körper an Körper. Es ist ein energetischer Upload. Ein seelischer USB-Stick. Und der lädt nicht nur Liebe, Lust und Ekstase runter – sondern auch die ungelösten Traumata, Ängste, Unsicherheiten und inneren Schatten der anderen Person. Alles, was der oder die andere mit sich rumschleppt, dockt an deinem System an. Ob du willst oder nicht.

Klingt unangenehm? Ist es auch. Und plötzlich macht es klick.


Vielleicht erinnerst du dich an einen Moment: Du hattest Sex – vielleicht sogar ganz okayen Sex – und trotzdem hast du dich danach leer, traurig, irgendwie… falsch gefühlt. Als hätte jemand deinen inneren Glanz gedimmt. Du hast dich geduscht, als könntest du diese fremde Energie wieder von deiner Haut schrubben. Doch der wahre Dreck war längst tiefer – in deinem System, in deinem Feld, in deiner Seele.

Und was hat er gemacht? Er hat sich mit einem Grinsen verabschiedet, satt und zufrieden. Weil du ihn mit deiner weichen, warmen, kraftvollen Energie aufgeladen hast – und er dir dafür seinen ganzen ungelösten Bullshit dagelassen hat. Klingt nach einem schlechten Deal, oder?


Ich sage nicht, dass du dich schämen sollst für deine Erfahrungen. Ich sage nicht, dass viele Partner*innen automatisch etwas Schlechtes sind. Aber ich sage: Werde dir bewusst, was du dir da reinziehst. Weil jedes Mal, wenn du deinen Körper teilst, auch deine Energie in den Ring steigt. Und irgendwann verlierst du dich selbst zwischen all den Spuren, die andere hinterlassen haben. Ich verstehe den Wunsch nach purer Lust. Nach wildem, hemmungslosem Sex ohne Gefühle, ohne Bindung, ohne Verpflichtung. Und weißt du was? Das ist völlig okay – wenn du verbunden bleibst mit dir. Wenn du deine Grenzen kennst und auch durchziehst. Wenn du den Raum verlässt, sobald dein Körper "Nein" sagt – und nicht bleibst, weil du "es ja schon angefangen hast".


Grenzen zu setzen ist kein Drama. Es ist Selbstliebe. Es ist Selbstachtung. Es ist das lauteste Ja zu dir selbst. Also frag dich: Wie viel von dir hast du schon verschenkt an Menschen, die nie die Kapazität hatten, dich wirklich zu halten? Wie viele Daten hast du runtergeladen, die gar nicht zu deinem System gehören? Und wann beginnst du, deinen energetischen Speicher mal aufzuräumen?


Denn ganz ehrlich: Es ist Zeit, wieder Chef*in deines Körpers zu werden Dein Tempel. Deine Energie. Deine Regeln.

Bodycount?
Ich zähle nicht, wie viele mich „hatten“. Ich frage mich: Wer hatte überhaupt das Privileg, mich wirklich zu spüren?

Wer hier schreibt?

Ich – Ronja Amelie.

Mama, Mentorin, Freigeist. Ich schreibe hier ehrlich, direkt und mitten aus dem Leben. Über das Frau-Sein, das Mutter-Sein, das Ich-Sein – und über all die verrückten, wundervollen und manchmal schmerzhaften Zwischenräume dazwischen.

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